Hinter den Kulissen: Irene van Dijk
Interview mit Irene van Dijk
Wie der Name vermuten lässt, stammt Irene aus den Niederlanden, genauer gesagt aus Roosendaal. Der Ort liegt nahe der belgischen Grenze und unweit von Bergen op Zoom. Nach ihrer Ausbildung an der Nationalen Ballettakademie in Amsterdam führte ihr Weg an die Palucca Hochschule für Tanz in Dresden. Dort begann sie auch ihre Tanzkarriere und startete mit dem Semperopern Ballett. Danach zog es sie zurück in die Niederlande, wo sie von 2011-2014 bei Introdans in Arnhem engagiert war. Seit der Spielzeit 2014/2015 ist sie fest am Theater Krefeld und Mönchengladbach. Seit 2019 ist sie Solotänzerin.
Liebe Irene, du bist bereits seit fünf Jahren am Theater Krefeld und Mönchengladbach. Ist das ein langer Zeitraum im Ballettleben?
Es ist vielleicht eine lange Zeit wenn man weiß, dass eine Tanzkarriere nicht sehr lange dauert. Für mich fühlt es sich aber nicht lange an. Unglaublich, dass schon 5 Jahre vergangen sind seitdem ich in Mönchengladbach angekommen bin. Ich denke, dass ist ein gutes Zeichen.
Du hattest vorher noch andere Engagements, bevor du zum Theater Krefeld und Mönchengladbach gekommen bist. Magst du uns davon ein wenig erzählen.
Ich habe etwas Erfahrung sammeln können an der Semperoper. Aber habe da auch gemerkt, dass ein so großes klassisches Ballettensemble nicht richtig zu mir passt. Später hatte ich die Chance mit verschiedenen Choreografen bei [→ Introdans zu arbeiten, das war ein großer Lernprozess für mich als Mensch und Tänzerin.
Jetzt bin ich sehr froh hier am Theater Krefeld Mönchengladbach meine Leidenschaft ausüben zu dürfen. Ich denke, ich habe einen Ort gefunden an dem ich mich geschätzt fühle, an dem ich mich tänzerisch ausdrücken kann und an dem ich die Zusammenarbeit mit sowohl Robert und Sheri als auch meine Kollegen sehr geniessen kann.
Fotos: Stefano Vangelista | Rolf Georges | Matthias Stutte
Was macht für dich das Theater in Krefeld und Mönchengladbach denn so besonders?
Für mich ist es etwas ganz besonderes mit Robert arbeiten zu können. Ich denke, ich habe hier bisher viel lernen dürfen und viel über mich als Tänzerin entdeckt. Ich mag dramatische Stücke sehr, darin kann ich mich richtig gehen lassen.
Ich finde es spannend in einem Theater mit verschiedenen Sparten zu arbeiten und einen Austausch zu haben, wie z.B. mit den Orchestermitgliedern. Was für ein Glück, dass wir so oft mit Live Musik auftreten dürfen!
Wie wird man eigentlich Solotänzerin? Ist es wie eine Einladung durch den Ballettdirektor zu verstehen, gibt es eine Art Casting? Oder haben die Erfahrungen aus den anderen Engagements dir dabei geholfen?
Ich kann nicht sagen, warum Robert sich entschieden hat mich als Solotänzerin auszusuchen.
Ich denke, dass sie mich langsam auf grössere Rollen vorbereitet haben, Schritt für Schritt. Meine Stärke ist es, so glaube ich, dass ich mich gut in einen Charakter einleben kann. Auf der Bühne, wenn ich die Rolle verkörpere, ist es in diesem Moment für mich die Realität.
Wenn du nicht auf der Bühne stehst, wie verbringst du deine Freizeit?
Wenn ich einen klaren Kopf brauche, gehe ich in die Natur. Einen Spaziergang machen oder Fahrradfahren in grüner Umgebung tun mir sehr gut. Zudem liebe ich das Meer. Ich mag es zu reisen, Neues zu entdecken und zu zelten. Das gibt mir ein Gefühl von Freiheit.
Für mich sind meine Freunde und Familie sehr wichtig. Da sie sehr verteilt wohnen, mag ich es kleine Ausflüge zu ihnen zu machen und zusammen Zeit zu verbringen.
Außerdem lese ich gerne und tauche damit kurz in eine andere Welt ein. Auch ein guter Film oder eine Dokumentation kann mich inspirieren.
Roosendaal ist von Krefeld und Mönchengladbach nicht weit entfernt – sitzt deine Familie auch schon mal im Zuschauerraum und schaut dir zu?
Mir ist bewußt, wie viel Glück ich habe so nah bei meinen Freunden und meiner Familie zu wohnen. Wir fahren gerne mal über das Wochenende in die Niederlande. Außer aktuell natürlich (Covid). In etwas mehr als zwei Stunden bin ich schon in Amsterdam, eine Stadt die mir sehr am Herzen liegt.
Roosendaal ist mein Geburtsort aber ich bin öfters umgezogen. Meine Freunde wohnen deswegen verteilt über das Land aber auch in Deutschland hab ich später wichtige Freundschaften geknüpft. Es ist sehr schön (und auf Niederländisch: ‚gezellig‘) wenn Familie oder Freunde uns besuchen kommen, sich eine Vorstellung angucken und wir die Umgebung zusammen erkunden. Ich finde es gibt in der Umgebung viel Schönes zu sehen!
Was Du schon immer sagen wolltest – Dein Auftritt!
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1 Kommentar
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Hier gibt’s weiteren Lesestoff:
Liebe Irene,
vielen Dank für das Interview und die passenden Worte. Auch ich als Zuschauerin und vor allem Ballettliebehaberin vermisse euch alle.
Bleibt gesund, so dass wir uns bald wiedersehen können.
Alles Liebe
Christine Tanz